Eisenhüttenwerk Thale A.-G. (Q973): Difference between revisions
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Language | Label | Description | Also known as |
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English |
Eisenhüttenwerk Thale A.-G.
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Basic Data
1686; seit 1872 A.-G
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2389 Magdeburg
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361
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hüttenwerk
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Statements
Stahl-, Walz-, Stanz- u. Emaillierwerke. Eisen-, Metall- u. Leichtmetallgießerei. Großschweißwerk. Verzinkerei, Verbleierei, Verzinnerei. 2 Gleisanschlüsse. — Arbeitersiedlung. Eigene Wohnhäuser f. Arbeiter und Angestellte. Eigenes Krankenhaus
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522 000 qm, davon 117 000 qm bebaut
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Eines der ältesten u. seiner Geschichte nach interessantesten Unternehmen der Eisenindustrie ist das Eisenhüttenwerk Thale, dessen Anfänge bis in das 17. Jahrhundert zurückreichen. — 1686 wurde zu Potsdam zwischen dem Großen Kurfürsten und dem Inspektor Johann Christoph Wichmannhausen ein Vertrag betr. Gründung eines neuen Hüttenwerkes in der Grafschaft Reinstein geschlossen. Dieser Vertrag gewährte das Schürfrecht im ganzen Fürstentum Halberstadt. Es entstanden Hochöfen mit Pochwerken, Frischund Zainhämmer. Das Hüttenwerk geriet in Verfall und wurde 1760 so umgestaltet, daß eine erfolgreiche Führung der Betriebe ermöglicht wurde. — 1778 ging das Hüttenwerk in den Besitz Friedrich des Großen bzw. des Kgl. Preußischen Fiskus über, der noch eine Hütte für Schwarz- u. Weißblech anlegen ließ. Friedr. d. Große tat viel für das Werk. Unter ihm wurde eine Knappschaftskasse gegründet, u. die Hüttenschule ins Leben gerufen, die die einzige Volksschule am Orte war. — 1820 wurde das Werk dem Offizianten Friedrich des Großen, Berginspektor Johann Karl Bennighaus, in Erbpacht gegeben. Das Erbpachtverhältnis ging infolge des Gesetzes v. 2. März 1850 in Eigentum über. Die Entwicklung des Hüttenwerkes dieser Epoche war von erheblicher Bedeutung. — 1831 entstand hier die erste deutsche schmiedeeiserne Wagenachse. — 1835 wurde das erste emaillierte Kochgeschirr hergestellt. Die Arbeiterzahl betrug 150 Mann. — 1862 ging das Werk in die Hände des Berliner Stadtrates Emil Soltmann über. — 1899 wurde damit begonnen, ein Martin- u. Blockwalzwerk zu errichten, sowie im Anschluß daran die vorhandenen Blechwalzwerke auszubauen. — 1920 Erwerb der Gesellschaft für Steinfabrikation u. Bergbaubetrieb Thale a. H. m. b. H. — 1930 Gründung einer Werkhandelsgesellschaft unter der Firma Werkhandelsgesellschaft der Eisenhüttenwerk Thale A.-G. m. b. H., mit dem Sitz in Thale. — 1934 Erwerb von Aktien der Sohler-Werke A.-G., Staßfurt-Leopoldshall. — 1936 konnte die Gesellschaft den Tag ihres 250 jährigne Bestehens feiern. Im Laufe der 250 Jahre ist das Werk mannigfachen Wandlungen unterworfen gewesen. Trotz ungünstiger Standortsverhältnisse u. Wettbwerbsbedingungen hat sich das Werk, dank seiner in der ganzen Welt anerkannten Qualitätsware, zu dem größten Emaillierwerk Europas aufschwingen können
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1931 1932 1933 1934 1935 1936 Arbeiter 2800 2300 2800 3300 3800 4300 Angestellte 180 175 170 190 220 250 Umsatz Mill. RM 14,25 10,90 11,80 18,50 22,0 — Zur Ausbildung des Facharbeiternachwuchses werden besondere Lehrlingswerkstätten unterhalten
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Verkaufsbüro: Potsdamer Str. 28
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RM 8 333 000
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1./1.—31./12
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AG
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Eiserne Fässer. Innenemaillierte Großgefäße für die Nahrungs- u. Genußmittel-Industrie u. für chemische u. pharmazeutische Betriebe. Emaillierte Haushaltungsgegenstände. Feinbleche, Mittelbleche; Elektro- u. Edelstahlbleche. Geschweißte u. gestanzte Gegenstände aller Art. Sanitätsguß aller Art. Leichtmetallguß
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Relations
Reichsbank, Quedlinburg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank, Berlin, Köln
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Prenzler, Müller, Michaelis, Belte, Bokelmann, Lohoff, Dr. Modersohn
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Vors.: Bankdir. Hölling; Stellv.: Bankdir. Dr. Sippel, Berlin
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Generaldir. Dipl.-Ing. Willy Goldbeck, Thale
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Sohler-Werke A.-G., Staßfurt-Leopoldshall. — Gesellschaft für Steinfabrikation u. Bergbaubetrieb Thale a. H. m. b. H. (100 %), Thale a. H. — Werkhandelsgesellschaft der Eisenhüttenwerk Thale A.-G. m. b. H. (100 %), Thale a H
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Otto Wolff, Köln
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Raw Data
Eisenhüttenwerk Thale A.-G.,\nThale (Harz).\nFernruf: 361. Drahtanschrift: hüttenwerk\nGründung: 1686; seit 1872 A.-G.\nFabrikationsprogramm: Eiserne Fässer. Innenemail-\nlierte Großgefäße für die Nahrungs- u. Genußmittel-\nIndustrie u. für chemische u. pharmazeutische Betriebe.\nEmaillierte Haushaltungsgegenstände. Feinbleche, Mittel-\nbleche; Elektro- u. Edelstahlbleche. Geschweißte u. ge-\nstanzte Gegenstände aller Art. Sanitätsguß aller Art.\nLeichtmetallguß.\nKapital: RM 8 333 000.—\nGroßaktionär: Otto Wolff, Köln.\nVorstand: Generaldir. Dipl.-Ing. Willy Goldbeck, Thale.\nProkuristen: Prenzler, Müller, Michaelis, Belte, Bokel-\nmann, Lohoff, Dr. Modersohn.\nAufsichtsrat: Vors.: Bankdir. Hölling; Stellv.: Bankdir.\nDr. Sippel, Berlin.\nBankverbindungen: Reichsbank, Quedlinburg: Deut-\nsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank, Berlin,\nKöln.\nPostscheck-Konto: 2389 Magdeburg.\nGeschäftsjahr: 1./1.—31./12.\nGrundbesitz: 522 000 qm, davon 117 000 qm bebaut.\nAnlagen: Stahl-, Walz-, Stanz- u. Emaillierwerke. Eisen-,\nMetall- u. Leichtmetallgießerei. Großschweißwerk. Ver-\nzinkerei, Verbleierei, Verzinnerei. 2 Gleisanschlüsse. —\nArbeitersiedlung. Eigene Wohnhäuser f. Arbeiter und\nAngestellte. Eigenes Krankenhaus.\nEigene Vertretung in Berlin: Verkaufsbüro: Potsda-\nmer Str. 28.\nTochtergesellschaften: Sohler-Werke A.-G., Staßfurt-\nLeopoldshall. — Gesellschaft für Steinfabrikation u.\nBergbaubetrieb Thale a. H. m. b. H. (100 %), Thale a. H.\n— Werkhandelsgesellschaft der Eisenhüttenwerk Thale\nA.-G. m. b. H. (100 %), Thale a H.\nBesondere Angaben: Eines der ältesten u. seiner Ge-\nschichte nach interessantesten Unternehmen der Eisen-\nindustrie ist das Eisenhüttenwerk Thale, dessen Anfänge\nbis in das 17. Jahrhundert zurückreichen. — 1686 wurde\nzu Potsdam zwischen dem Großen Kurfürsten und dem\nInspektor Johann Christoph Wichmannhausen ein Ver-\ntrag betr. Gründung eines neuen Hüttenwerkes in der\nGrafschaft Reinstein geschlossen. Dieser Vertrag ge-\nwährte das Schürfrecht im ganzen Fürstentum Halber-\nstadt. Es entstanden Hochöfen mit Pochwerken, Frisch-\nund Zainhämmer. Das Hüttenwerk geriet in Verfall und\nwurde 1760 so umgestaltet, daß eine erfolgreiche Füh-\nrung der Betriebe ermöglicht wurde. — 1778 ging das\nHüttenwerk in den Besitz Friedrich des Großen bzw. des\nKgl. Preußischen Fiskus über, der noch eine Hütte für\nSchwarz- u. Weißblech anlegen ließ. Friedr. d. Große tat\nviel für das Werk. Unter ihm wurde eine Knappschafts-\nkasse gegründet, u. die Hüttenschule ins Leben gerufen,\ndie die einzige Volksschule am Orte war. — 1820 wurde\ndas Werk dem Offizianten Friedrich des Großen, Berg-\ninspektor Johann Karl Bennighaus, in Erbpacht gege-\nben. Das Erbpachtverhältnis ging infolge des Gesetzes\nv. 2. März 1850 in Eigentum über. Die Entwicklung des\nHüttenwerkes dieser Epoche war von erheblicher Bedeu-\ntung. — 1831 entstand hier die erste deutsche schmiede-\neiserne Wagenachse. — 1835 wurde das erste emaillierte\nKochgeschirr hergestellt. Die Arbeiterzahl betrug 150\nMann. — 1862 ging das Werk in die Hände des Berliner\nStadtrates Emil Soltmann über. — 1899 wurde damit be-\ngonnen, ein Martin- u. Blockwalzwerk zu errichten, so-\nwie im Anschluß daran die vorhandenen Blechwalzwerke\nauszubauen. — 1920 Erwerb der Gesellschaft für Stein-\nfabrikation u. Bergbaubetrieb Thale a. H. m. b. H. —\n1930 Gründung einer Werkhandelsgesellschaft unter der\nFirma Werkhandelsgesellschaft der Eisenhüttenwerk\nThale A.-G. m. b. H., mit dem Sitz in Thale. — 1934\nErwerb von Aktien der Sohler-Werke A.-G., Staßfurt-\nLeopoldshall. — 1936 konnte die Gesellschaft den Tag\nihres 250 jährigne Bestehens feiern. Im Laufe der 250\nJahre ist das Werk mannigfachen Wandlungen unter-\nworfen gewesen. Trotz ungünstiger Standortsverhält-\nnisse u. Wettbwerbsbedingungen hat sich das Werk,\ndank seiner in der ganzen Welt anerkannten Qualitäts-\nware, zu dem größten Emaillierwerk Europas aufschwin-\ngen können.\nGefolgschaft: 1931 1932 1933 1934 1935 1936\nArbeiter\n2800 2300 2800 3300 3800 4300\nAngestellte\n180 175 170 190 220 250\nUmsatz Mill. RM 14,25 10,90 11,80 18,50 22,0\n—\nZur Ausbildung des Facharbeiternachwuchses werden\nbesondere Lehrlingswerkstätten unterhalten
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